Leider wird weltweit nicht in ausreichendem Umfang akzeptiert, dass der Klimaschutz und die Energieeinsparung wichtig für den Fortbestand unserer Erde sind, um sie so zu erhalten, wie wir sie kennen. Auch Deutschland wird seine energie- und klimapolitischen Ziele nur erreichen, wenn die erheblichen Potenziale zur Energieeinsparung in den Städten und Gemeinden genutzt werden können. Das bedeutet, dass die Kommunen, aber auch die privaten und gewerblichen Akteure vor Ort in die Lage versetzt werden, hier tätig zu werden.

Es ist deshalb eine Förderstrategie notwendig, die die schwierige Finanzsituation der Kommunen im Blick hat, aber gleichzeitig den großen Herausforderungen im Klimaschutz und in der Energiepolitik gerecht wird. Diese Strategie muss auf mehrere Jahre angelegt sein und mit den entsprechenden Mitteln ausgestattet werden. Nur dann sind positive Effekte möglich.

Für die Gemeinde Otzberg hatte sich bereits 2012 ein Arbeitskreis intensiv mit den Fragen einer zukunftsfähigen Energieversorgung beschäftigt. Hierbei wurden alle Formen von möglicher Energiegewinnung und Einsparungen untersucht. Das größte Potenzial wurde der Energieeinsparung zugebilligt. Danach wurde die Energiegewinnung durch Windkraft genannt.

Planungen, Windkraftanlagen im gemeindeeigenen Wald zu errichten, wurden 2016 von der Gemeindevertretung beendet. Ausschlaggebend für die Entscheidung waren Stellungnahmen von Naturschutz- und Denkmalschutzbehörden sowie Vorbehalte wegen des Trinkwasserschutzes. Das Thema Windkraft hatte zum Teil tiefe Gräben in der Gemeinde aufgerissen.

Als Gemeinde wollen wir uns derzeit vordringlich auf Maßnahmen zur Energieeinsparung konzentrieren. So haben wir vor, die Möglichkeiten der LED-Technik besser zu nutzen. In Städten und Gemeinden macht allein die Straßenbeleuchtung circa 40 Prozent des gesamten kommunalen Stromverbrauchs aus. Hier wären also auch in Otzberg jährlich erhebliche Einsparungen möglich.

Im Landkreis Darmstadt-Dieburg konnten in den vergangenen Jahren schon einige große Projekte durch Interkommunale Zusammenarbeit verwirklicht werden. Das könnte ein erfolgversprechender Weg sein, um Energieeinsparungen, nachhaltigen Umbau der Energieversorgung und Klimaschutz in den Kommunen systematisch und wirtschaftlich effizient voranzutreiben. Voraussetzung dafür wäre die eingangs genannte langfristige Förderstrategie von Bund und Land.